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Erkältung bei Kindern: Mädchen mit Schal und Wärmflasche liegt schlafend im Bett
wdv/Oana Szekely
Symbolbild

Noch bevor die übliche Erkältungszeit begonnen hat, kämpfen derzeit viele Kinder mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Warum Erkältungen bei Kindern in diesem Jahr früher auftreten als sonst und was den kleinen Patienten am besten hilft, den Infekt schnell wieder loszuwerden.

Kaum sinken die Temperaturen, berichten viele Eltern von laufenden Nasen, Husten und Erkältungen bei ihren Kindern. Ganz anders als in 2020, als es in Herbst und Winter deutlich weniger Erkältungen gab als üblich. Kein Wunder, denn die Hygienemaßnahmen und Kontaktbeschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie haben die Kids vor Viren und Bakterien aller Art geschützt. Besonders auch vor den Rhinoviren, die „normale“ Erkältungen auslösen.

Kitas und Schulen waren teils geschlossen. Auch häufiges Lüften und Abstandhalten zu anderen Kindern sorgten dafür, dass die Kleinen längst nicht so viel mit Viren in Kontakt kamen wie üblich. Offenbar hat das aber auch Folgen für die Erkältungswelle 2021, denn das Immunsystem hatte noch wenig Gelegenheit, im Kampf gegen die verschiedenen Erreger zu üben.

Untrainiertes Immunsystem

In den ersten Lebensjahren machen Kinder üblicherweise besonders viele Erkältungen durch. Sechs- bis zehnmal im Jahr sind die Kleinen durchschnittlich krank. Das ist normal, denn es gibt mehr als 200 Arten von Erkältungsviren. Gegen jeden neuen Erreger muss das ungeübte Immunsystem sein spezielles Abwehrsystem, die Antikörper, bilden.

Fehlt dieses Training, reagiert der Körper der Kinder mitunter besonders empfindlich auf Krankheitserreger – auch auf Viren, die Erkältungen und Atemwegserkrankungen auslösen. Fachleute gehen davon aus, dass in der Herbst-Winter-Saison 2021 deshalb eine besonders ausgeprägte Erkältungssaison naht – für Kinder und Erwachsene.

In unserem Beitrag „Ständig erkältet! Was ist bei Kindern noch normal?“ geben wir Tipps für starke Abwehrkräfte, damit Ihr kleiner Schatz gut gegen Krankheitserreger gewappnet ist.

Gut auskurieren

Erkältungen lassen sich nicht vermeiden und gehören zum Aufwachsen dazu. Mit diesen Tipps können Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind schnell wieder fit ist:

Bei einem Infekt sind Kinder zu Hause am besten aufgehoben. Denn Ruhe und körperliche Schonung unterstützen die Genesung. Ins Bett gehört der Sprössling auf jeden Fall dann, wenn er Fieber hat, die Körpertemperatur auf über 38,5 Grad Celsius steigt (im Po gemessen!) und sich das Kind allgemein nicht wohlfühlt.
Fieber aktiviert das Immunsystem und sollte nicht sofort gesenkt werden. Ist Ihr Kind älter als ein Jahr und neigt es nicht gerade zu Fieberkrämpfen, reicht es, wenn Sie ihm ab einer Körpertemperatur von 39 Grad Celsius fiebersenkende Mittel geben. Das gilt vor allem in der Nacht. Fiebersäfte und -zäpfchen enthalten Paracetamol oder Ibuprofen. Wir erklären Ihnen gerne, wie sie nach Alter und Gewicht zu dosieren sind. Mit Erdbeer- oder Orangengeschmack werden die Säfte meist ohne Murren geschluckt. Wenn das Kind mindestens 24 Stunden fieberfrei ist, darf es wieder in die Kita oder Schule gehen.
Bei Schnupfen sind Nasentropfen oder -sprays mit Koch- oder Meersalz sinnvoll, die die Schleimhäute befeuchten. Sie können mehrmals täglich verabreicht werden und sind gut verträglich. Auch Inhalieren mit ätherischen Ölen ist angenehm für die angegriffenen Atemwege und lindert die Symptome. Sie erhalten die fertigen Kombinationen aus Salbe oder Balsam und einen Inhalator bei uns in Ihrer Apotheke. Ein Topf mit Wasserdampf ist für Kinder nicht ratsam. Die Gefahr von Verbrühungen ist dabei zu groß.
Manchmal ist die Nase so verstopft, dass das Kind durch den Mund atmen muss. Dann helfen altersgerecht dosierte abschwellende Nasentropfen oder -sprays. Sie sollten maximal eine Woche lang angewendet werden, am besten zur Nacht. Durch die abschwellenden Wirkstoffe werden auch die Nasennebenhöhlen und Ohrtrompeten belüftet, sodass das Risiko für Entzündungen sinkt.
Für ältere Kinder gibt es Erkältungsbalsame mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus- und Kiefernnadelöl. Auf Brust und Rücken gerieben helfen sie, die Atemwege zu befreien. Für Babys und Kleinkinder sind diese ätherischen Öle allerdings tabu. Für Säuglinge ab 3 Monaten gibt es spezielle Baby-Balsame mit Thymian, Sternanis und Lavendel zum Einreiben. Wir beraten Sie gerne zur Anwendung.
In der Homöopathie gibt es viele verschiedene Kombinationen bei fieberhaften Infekten in Form von Tropfen, Zäpfchen oder Globuli. Sie können schon ab dem Säuglingsalter verabreicht werden. Die Globuli unterstützen den Körper dabei, wieder gesund zu werden, und lindern die lästigen Symptome.

Schützen Sie sich

Mit Kind zu Hause bleiben

Übrigens: Jedes gesetzlich krankenversicherte Elternteil hat 2021 Anspruch auf bis zu 30 Kinderkrankentage pro Kind. Für Alleinerziehende sind es 60 Tage.

Ist Ihr Kind erkältet, ist es oft nur eine Frage der Zeit, bis es auch Sie erwischt. Mit guter Handhygiene können Sie vorbeugen. Waschen Sie Ihre Hände oft und gründlich mit warmem Wasser und Seife. Lüften Sie außerdem die Wohnung mehrmals täglich. So sind weniger ansteckende Keime in der Luft. Frischluft sorgt außerdem dafür, dass die Atemwege weniger austrocknen. Sorgen Sie für sich selbst und stärken Sie Ihre körpereigene Abwehr mit Zink, Vitamin C oder verschiedenen pflanzlichen Kombinationen. So sind Sie weniger anfällig für Viren.

Erkältung oder Corona?

Mit Corona infizieren können sich Kinder ebenso wie Erwachsene. Die Kleinen erkranken zwar meist nicht schwer, können das Virus aber weitertragen. Die Hygienemaßnahmen sind deshalb auch für Kinder wichtig.

Bei gesunden Kindern sind häufige Symptome einer Corona-Infektion Fieber und Husten, manchmal auch Durchfall. Einige Kinder haben gar keine Beschwerden. Umso schwerer ist es für Eltern, eine Erkältung von einer möglichen Corona-Infektion zu unterscheiden. Betreuen Sie, wenn möglich, Ihr Kind einen Tag lang zu Hause, wenn es Erkältungssymptome mit Fieber zeigt. So können Sie beobachten, wie sich der Infekt entwickelt.

Schnelltest gibt Sicherheit

Idealerweise machen Sie zur Sicherheit einen Corona-Schnelltest, bevor Sie das Kind wieder in die Krippe, Kita oder Schule schicken. Diesen bekommen Sie in Ihrer Apotheke – auch für kleine Babys haben wir solche im Angebot. Schnelltests können jedoch nicht hundertprozentig zuverlässig aussagen, ob das Kind mit Corona infiziert ist oder nicht. Sie liefern zudem nur eine Momentaufnahme.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass sich Ihr Kind mit dem Coronavirus infiziert hat, gehen Sie nicht direkt zum Kinderarzt, sondern rufen Sie dort an oder wählen Sie die Nummer 116 117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes.

Pflanzliches bei Husten

Leidet Ihr Kind unter ständigem Husten, sind Erkältungstees mit Lindenblüten und Thymian eine gute Wahl. Stärkerer Husten sollte vor allem bei Kleinkindern bis 2 Jahren vom Arzt untersucht werden, damit eine Lungenentzündung nicht übersehen wird. Gibt er grünes Licht, hilft ein zuckerfreier Hustensaft zum Beispiel mit Thymian und Efeu. Er wirkt beruhigend und schleimlösend.

Marcel Wree,

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